“Die Farben der Adria”
Istrien, die Perle der Adria, ist dieses Jahr das Ziel unserer großen Kreativreise. Uns erwartet eine Woche voller fotografischer Motive, mit vielen frohen Farben, mit Sonne, mit Meer, mit gutem Essen und vor allem mit kreativem Arbeiten und Austausch in der Gruppe.
“Bunt ist meine Lieblingsfarbe.” – Walter Gropius
An der Ostküste
Los geht es: Ausgeschlafen und mit einem ordentlichen Frühstück im Bauch ist unser erstes Ziel das Örtchen Labin an der Ostküste von Istrien. Taktisch günstig hoch oben auf einem Berg gelegen reicht die Geschichte Labins zurück bis in die Jungsteinzeit. Heute drängen sich auf dem Hügel viele kleine bunte Häuschen, die wie ein Haufen durcheinandergewirbelte Bauklötzchen wirken.
Wir schlendern gemütlich durch die Gassen und treffen dabei auf einen Kollegen: ein Brautpaar ist zum Shooting in Labin und der Fotograf und sein Helfer geben in kroatischer Manier einfach alles. Amüsiert über die große Show nutzen wir dieses unerwartete Schauspiel für einige eigene Bilder.
Ein Stückchen weiter erreichen wir den Hauptplatz des alten Ortskerns, der eigentlich eine große Treppe ist.
Um die wirbelnden Häuschen so richtig in Szene und die richtige Perspektive zu setzen geben wir nun alles!
Nach einem Mittagessen mit grandiosem Blick auf die Bucht von Rabac, in der wir die istrische Spezialität ‚Pasta mit schwarzen Trüffeln‘ probieren, erobern wir auf unserem Weg durch die malerischen Gässchen den Gipfel und genießen von dort den Rundblick.
Auf dem Rückweg machen wir Halt in Pazin und bestaunen die Schlucht und ein paar Waagemutige, die sich an einem Seil (der Zip-Line) über den Abgrund schwingen.
Wir nehmen stattdessen lieber das Abendessen in unserem Hotel ‚La Grisa‘ in Angriff, das für seine sehr gute Küche prämiert wurde. Bei einem Glas gutem Malvasier und angeregtem Gespräch lassen wir den ersten Tag unserer Kreativreise ausklingen.
In den Mauern von Bale/Valle
Am nächsten Morgen lassen wir es langsam angehen und bleiben erst mal in Bale/Valle, unserem Standort für die Woche. Istrien ist deutlich italienisch geprägt, und so verwundert es nicht, dass in weiten Teilen Istriens neben Kroatisch auch Italienisch offizielle Sprache ist.
Die Sonne lacht, und so nehmen wir uns dem Thema ‚Licht und Schatten‘ an. In den mit mittelalterlichem Pflaster ausgelegten Gässchen spüren wir der Verteilung von hell und dunkel nach. Wir plaudern, erfinden Geschichten, und über Mehrfachbelichtungen entstehen die Bilder zu unseren Geschichten: wir sind ein bisschen spooky unterwegs ?
Träume in Rovinj
Nachmittags fahren wie Richtung Westen ans Meer nach Rovinj, definitiv ein Highlight in Istrien: auf einer Landzunge vorgelagert liegt die malerische Altstadt inmitten der Adria und bieten Motive und Ausblicke in alle Richtungen.
Zur Einstimmung essen wir zu Mittag am Hafen und genießen den Ausblick über die zahlreichen Boote und Schiffe auf die Silhouette der romanisch-gotischen Altstadt.
Auf dem Weg Richtung Altstadt legen wir eine ‚moderne‘ Pause ein und verausgaben uns fotografisch an der örtlichen Kunstgalerie: Spiegelungen, Farben, Personen – alles wird in kreativen Bildern verarbeitet.
Und wieder geht es durch Gässchen hinauf, durch Mauerbögen und Durchgänge, vorbei an Kunst und Krempel und zahlreichen kleinen Bars.
Die Eroberung nicht erreichbarer Orte
Wir arbeiten weiter an den Themen des Morgens ‚Licht und Schatten‘ und ‚Mehrfachbelichtung‘, und dabei entdeckt Linsenkünstler Jo die ersten „unavailable Places“, die er im Lauf der Zeit zu einer wunderbaren Serie ausbaut.
Am Fuß des Kirchbergs angekommen zeigt sich das unglaubliche Licht der Adria auf dem Meer.
Perlen am Wegesrand
Vollgetrunken von Licht, Farben und Eindrücken beschließen wir diesen Tag und ganz ungezwungen ergibt sich für Brigitta noch ein „Hommage an….“-Bild, welches diesmal Mark Rothkos ‚The Seagram murals‘ gewidmet ist.
Ausblick
Warum wir in einem kleinen Fischerstädtchen einen ganzen Tag verbracht haben, lest Ihr im zweiten Teil des Werkstattberichts Istrien “Große Liebe Novigrad”.
Credits
Autorin: Brigitta Fiesel
Bildquellen von oben nach unten:
Beitragsbild: Christa Jedelhauser
Christa Jedelhauser, Labin, 2017
Brigitta Fiesel, Labin, 2017
Jo Oerter, Labin, 2017
Brigitta Fiesel, Labin, 2017
Christa Jedelhauser, Pazin, 2017
Jo Oerter, Bale/Valle, 2017
Christa Jedelhauer, Rovinj, 2017
Brigitta Fiesel, Rovinj, 2017
Christa Jedelhauser, Rovinj, 2017
Brigitta Fiesel, Rovinj, 2017
Jo Oerter, ‘unavailable places’, 2017
Brigitta Fiesel, Rovinj, 2017
Brigitta Fiesel, ‘Hommage an… – Grisa Mural’, 2017